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Blick ins Treppenhaus mit sichtbarer Leitungsführung (Foto: Matthias Vollmer i.A. der Stadt Zürich)
Blick ins Treppenhaus mit sichtbarer Leitungsführung (Foto: Matthias Vollmer i.A. der Stadt Zürich)

17.02.2023

Beim Schulhaus-Neubau in Wollishofen durfte Boess im Auftrag des Amts für Hochbauten (AHB Zürich) aus dem Vollen schöpfen. Nebst der vollautomatisierten Gebäudetechnik glänzt das Projekt mit weiteren modernen und ökologischen Extras.


Neu: der Standort

Der Neubau befindet sich im Entwicklungsgebiet Manegg in der ehemaligen Industriezone zwischen Sihl, Autobahn A3 und Butzenstrasse im Quartier Wollishofen. Dort ist ein komplett neuer Stadtteil mit rund 1’400 Wohnungen und Bürobauten entstanden.


Masstäblich: der Bau

Das Schulhaus hebt sich durch einen hohen Dachaufbau, die überdurchschnittliche Gebäudelänge sowie der speziellen Materialisierung von seiner Umgebung ab. Der Neubau für 250 Kinder umfasst neun Klassenzimmer für die Primarschule, mehrere Spezialunterrichtsräume, eine Betreuungseinrichtung mit Mensa sowie drei Klassenzimmer für die Heilpädagogische Schule. Dazu kommen noch zwei Kindergärten, ein Mehrzwecksaal, eine Einfachsporthalle und ein Gymnastikraum.

Allwetterplatz auf dem Dach (Foto: Matthias Vollmer i.A. der Stadt Zürich)
Allwetterplatz auf dem Dach (Foto: Matthias Vollmer i.A. der Stadt Zürich)
Pausenplatz auf dem Dach (Foto: Matthias Vollmer i.A. der Stadt Zürich)
Pausenplatz auf dem Dach (Foto: Matthias Vollmer i.A. der Stadt Zürich)

Zukunftsweisend: die Ökologie

Gemäss den Auflagen des 2000-Watt-Areals Greencity wurde das Schulhaus inklusive Photovoltaik-Anlage gemäss Minergie-P-ECO-Standard realisiert.


Bäumig: die Sporthalle

Die Sporthalle wurde über dem Erdgeschoss mit vorgefertigten Holzträgern überspannt. Die vertikalen Lasten an den Auflagern leiten sich über Fassadenstützen aus Holz in den Baugrund ab.


Luftig: der Allwetterplatz

Der Allwetterplatz befindet sich auf dem Dach und ist über das Treppenhaus mit dem Lift erschlossen. Ausserhalb der Schulzeiten haben die Quartierbewohner über zwei aussenliegende Wendeltreppen Zugang. Letztere dienen unabhängig davon auch als Fluchttreppen. Sowohl die Treppen als auch die PV-Anlage mit Unterkonstruktion wurden als pragmatisch weiss lackierte Stahlkonstruktion realisiert. So markieren sie im Gegensatz zur Fassade den öffentlichen Charakter dieser Gebäudeteile.


Ganzheitlich: die Gebäudeautomation

Die Steuerung und Regulierung der Lüftungs- und Energieanlagen (HLKSE) erfolgt hauptsächlich über zwei GA-Schaltgerätekombinationen im Untergeschoss. Sie ermöglichen über einen Systembus die zentrale Bedienung sowie den Datenaustausch untereinander. Beide sind mit dem übergeordneten Leitsystem verbunden. Die peripheren Apparaturen in den Etagen sind direkt über Standard-Feldbusse an die Automationsstationen angeschlossen. Zudem ist die Gebäudeautomation komplett in die übergeordnete Leitebene der Stadt Zürich (EDL-Portal) eingebunden. Die GA-Kommunikation wurde gemäss den bauherrenspezifischen Vorgaben via BACnet/IP realisiert.

Blick in den lichtdurchfluteten Eingangsbereich (Foto: Matthias Vollmer i.A. der Stadt Zürich)
Blick in den lichtdurchfluteten Eingangsbereich (Foto: Matthias Vollmer i.A. der Stadt Zürich)
Kindergarten mit eingebauter Galerie (Foto: Matthias Vollmer i.A. der Stadt Zürich)
Kindergarten mit eingebauter Galerie (Foto: Matthias Vollmer i.A. der Stadt Zürich)

Die lokale Anlage-Bedienung kann sowohl über das Leitsystem wie auch über iPad-Bedienpanels in den Haustechnikzentralen erfolgen. Insgesamt umfasst das GA-System sieben Automationsstationen und 16 dezentrale Raumregel-Boxen, die in den Brüstungskanälen in den Schulzimmern installiert wurden. Gesamthaft wurden rund 1’050 Hardware-Datenpunkte auf das GA-System aufgeschaltet.


Zeitnah: die Eröffnung

Anfang Februar 2023 findet ein Medienrundgang mit Stadtrat Filippo Leutenegger statt, bevor nach den Sportferien am 27. Februar 2023 der Schulbetrieb aufgenommen wird.


Projekt-Eckdaten:

  • Projektdauer: 2017-2023

  • Bezug: Frühling 2023

  • Baukosten GA/MSRL BKP237: CHF 250'000.-

  • GA-Unternehmer BKP237: Hiltag AG, Mühlestrasse 6, CH-8344 Bäretswil

  • Architektur: Studio Burkhardt, Kalkbreitestrasse 33, CH-8003 Zürich

  • Auftraggeber: Stadt Zürich, Amt für Hochbauten

  • GA-Planung: Boess + Partner

Autor: Roger Leuch, Bereichsleiter MSRL, Boess + Partner AG