Jobs
Zugang Baustelle 2. Röhre Tunnel Gubrist
Zugang Baustelle 2. Röhre Tunnel Gubrist

11.08.2023

Zuerst wurde eine neue Tunnelröhre eröffnet, dann eine alte ausser Betrieb genommen: Im Projekt Ausbau Nordumfahrung Zürich konnte Mitte Juli ein weiterer wichtiger Meilenstein erreicht werden – vergleichbar mit einer Operation am offenen Herzen.

Die Eröffnung

Kurz nachdem im Frühling 2023 die 3. Röhre des Tunnel Gubrist für den Verkehr freigegeben wurde und Anfang Juli die offizielle Eröffnung mit drei Fahrspuren stattfand, begannen umgehend die Vorbereitungen für die Sanierung der bestehenden Tunnelröhren. Diese sollen nun nacheinander baulich saniert werden. Im selben Zuge werden auch die BSA- Anlagen erneuert.


Die Komplexität

Dabei handelte es sich um einen der heikelsten Eingriffe in die bestehenden BSA- Anlagen im gesamten Ablauf der geplanten Sanierungsarbeiten für die zwei Röhren. Um die bauliche Sanierung der 2. Röhre einzuleiten, mussten innerhalb von nur drei Wochen sämtliche BSA- Anlagen ausser Betrieb genommen werden. Die grosse Herausforderung bestand darin, dass die 1. Röhre dabei immer unter Verkehr war. Nur der kleinste Fehler, ein falsches Kabel, das abgeschnitten würde, hätte zu einer längeren Sperrung des Tunnel Gubrist und somit zu einem Verkehrschaos im Norden von Zürich geführt.

Projektteam von Boess in der 3. Röhre Tunnel Gubrist
Projektteam von Boess in der 3. Röhre Tunnel Gubrist
Abtransport der ausgebauten Ventilatoren
Abtransport der ausgebauten Ventilatoren

Die Vorbereitung

Aus diesem Grund wurden diese Abläufe seit rund zwei Jahren intensiv vorbereitet. Nachdem die ganze Ablösung in der Theorie geplant war, wurden innerhalb des letzten Jahres unzählige Vorbereitungsarbeiten durchgeführt. So mussten beispielsweise Energieversorgungsleitungen umgelegt oder angepasst werden und Kommunikationsverbindungen vom Werkleitungskanal der 2. in die 1. Röhre umgelegt werden, um nur einige Beispiele zu nennen. Sämtliche Kabel wurden vor Ort beschriftet, um zu verhindern, dass in der Hitze des Gefechts ein falsches Kabel durchtrennt würde. In den letzten Wochen vor der Ausserbetriebnahme intensivierte sich die Planung noch einmal. Jeder Schritt und jeder Ablauf wurde im Detail geplant und mit den ausführenden Unternehmern vorbesprochen.


Die Ausserbetriebnahme

Während gut drei Wochen herrschte auf der Baustelle der Ausnahmezustand. Streng getaktet unter Führung der örtlichen Bauleitung BSA sowie den zuständigen Fachbauleitern erfolgten zuerst die notwendigen Softwareanpassungen. Anschliessend konnten die Anlagen ausser Betrieb und vom Strom genommen werden. Gleichzeitig wurde im Fahrraum Material für das Ersatzteillager des Unterhaltes rückgebaut. Parallel installierte man bereits die notwendigen Baustelleneinrichtungen wie die Baustromversorgung, die Überdrucklüftung und die Baustellenbeleuchtung.

Geschnittene Kabel im WLK
Geschnittene Kabel im WLK
Blick in die stromlose 2. Röhre
Blick in die stromlose 2. Röhre

Der gemeinsame Einsatz

Die Ausserbetriebnahme verlief äusserst erfolgreich und ohne grösser Überraschungen oder Komplikationen– nicht zuletzt dank der guten Vorbereitung. Das verdanken wir dem grossen Einsatz der Bauleiter und ausführenden Unternehmern vor Ort. Namentlich die IG ANU BSA 41+ koordinierte, leitete und überwachte die Durchführungen unter der Federführung von Boess. Die Ingenieurgemeinschaft managte unter anderem die Ablösung der Anlagen der Energieversorgung, der Beleuchtung, der Brandmeldeanlagen im Tunnel und der Nebeneinrichtungen als Fachbauleitung.

Ein grosser Dank geht an das ganze Projektteam von Boess, unsere IG Partner AFRY und ILF sowie an die Subplaner WSP Ingenieure AG, MAI-Ing AG und PoloniTeam GmbH sowie an alle anderen beteiligten Planer, ausführenden Unternehmern, die Oberbauleitung BSA und nicht zuletzt an unseren Auftraggeber das ASTRA.

Wir freuen uns auf die weitere Arbeit im Projekt ANU und die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten.

Autor: Christian Siegenthaler, CEO Boess Gruppe