Flughafen Zürich, ELP Tiefbau - provisorischer Rohrblock für den Betrieb der Glatttalbahn
28. Juli 2020
Die Flughafen Zürich AG realisiert das Projekt «Erweiterung der landseitigen Passagierflächen (ELP)». Dazu wird der Parkplatz P30 vor den Parkhäusern P1 und P2 temporär aufgehoben. Stattdessen entsteht in den kommenden Monaten unterhalb des Trassees der Glatttalbahn bis an die Mauer des Butzenbüelrings eine Baugrube für die Erstellung der Fussgängerverbindung vom Airside Center zum Circle. Der Betrieb der Glatttalbahn darf während den Bauarbeiten nicht eingeschränkt werden.
Infrastruktur im Bauperimeter
Die Glatttalbahn ist eine eigentrassierte Gleichstrom-Stadtbahn im Norden Zürichs. Die doppelspurige Bahn verbindet diverse Agglomerationsgemeinden Zürichs mit dem Flughafen Zürich. Im Bereich der Baugrube verbindet die Bahn die Haltestellen Zürich Flughafen Bahnhof und Zürich Flughafen Fracht mit Niederflurtrams. Die Trams verkehren je Richtung alle paar Minuten. Entlang des Trassees liegen beidseitig Kabel welche zum Betrieb der Bahn unerlässlich sind.
Sicherstellung Betrieb Glatttalbahn
Damit der Betrieb der Glatttalbahn während den Bauarbeiten nicht unterbrochen wird, mussten zahlreiche Kabel auf einer Länge von ca. 300m unter laufendem Betrieb und unter Einhaltung der geltenden Sicherheitsvorschriften provisorisch umverlegt werden. Dazu wurde vorgängig ein provisorischer Rohrblock über das Haltestellendach (Toit Volant) der Station «Flughafen Zürich Bahnhof», danach durch eine provisorische Aufhängung am Butzenbüelring und schlussendlich im Erdreich verlegt.
Planungsleistungen BOESS
BOESS hat für dieses Projekt, neben der Koordination mit dem Tiefbau, der Glatttalbahn, der Flughafen Zürich AG, dem Unternehmer, weiteren Planungsunternehmen und dem Tiefbauamt des Kantons Zürich, die Anpassungen der Kabelinfrastruktur geplant. Dies beinhaltete die Projektierung und Bauleitung aller für den Betrieb notwendigen Werkleitungen (LWL-, SS- und NS-Kabel). Zudem koordinierte BOESS die Planung bezüglich der Streustrom- und Erdungsthematik. So musste bspw. sichergestellt werden, dass der Personenschutz jederzeit gewährleistet ist und die verschiedenen Netze jederzeit galvanisch getrennt sind.
Herausforderung
Eine Herausforderung lag darin, dass inmitten des Flughafenbetriebs mit diversen Bauvorhaben ein Kabelweg für die Provisorien gefunden werden musste, welcher während der gesamten Bauzeit keinen anderen Bauvorhaben in die Quere kommt und den technischen sowie finanziellen und qualitativen Vorgaben aller Bauherren entspricht.
SIA-Phasen: 31-53
Bausumme Elektro: ca. 0.3 Mio. CHF
Zeitraum: 2017 – 2021
Autor: Thomas Bolliger, Projektleiter, Boess Infra AG